Sie haben ihren Startpunkt erreicht!

Å i Lofoten

Å i Lofoten

Sonntag – 26. Juni: Endlich rollt mein Ein-Mann-Zug! Ich fahre! Die ersten Kilometer auf den Lofoten waren großartig und ich gehe wohl nicht zu weit, wenn ich sage, dass ich noch nirgendwo schöner renngeradelt bin als hier – sogar wenn diesmal ein gefühlt tonnenschwerer Anhänger hinten dranhängt. Die Straßen sind bis auf wenige Abschnitte in hervorragendem Zustand und man ist die meiste Zeit alleine unterwegs. Ein echtes Radlerparadies.

Mit dem Nachtzug hatte ich mich um 0:10 Uhr von Stjørdal nach Bodø aufgemacht. Viel geschlafen habe ich nicht. Zu unbequem! Da es aber auch in Mittelnorwegen zu dieser Jahreszeit nicht wirklich dunkel wird, konnte ich mir wenigstens bei Dauer-Sonnenuntergangsbeleuchtung die schöne Landschaft mit ihren endlosen Wäldern und unzähligen Seen anschauen.

Lofoten

Der erste Blick auf die Lofoten

Kurz nach neun Uhr morgens war ich dann endlich in Bodø angekommen und konnte auf die Fähre wechseln. Dreieinhalb Stunden über den Westfjord auf die Lofoten. Zweieinhalb Stunden der ruhigen Überfahrt habe ich mehr schlafend als wach apathisch in einem unbequemen Sessel gehangen, die restliche Zeit aber stand ich bei mittlerweile bestem Wetter draußen an Deck, weil vor dem Boot die schroffen Gipfel der Lofoten aufgetaucht waren und immer beeindruckender wurden, je näher wir kamen.

Boothäuser im Fischerdorf Reine

Boothäuser im Fischerdorf Reine

Von der Fähre runter bin ich erst mal ein kleines Stück nach Süden also eigentlich in die falsche Richtung geradelt, um nach Å, in die südlichste Ortschaft der Lofoten, zu kommen. Dort lag mein Startpunkt. Schnell den neuen Tacho – den alten hatte ich natürlich in Köln vergessen – auf null gesetzt und los ging’s. Aber nie sehr weit. Dazu waren die Motive einfach zu schön. Immer wieder musste ich anhalten und die kleinen Fischerdörfer, mit ihren roten Boothäusern und den zum Teil immer noch vollbehangenen Trockenfisch-Gestellen vor der Kulisse der grünbewachsenen Lofotgipfel fotografieren.

Brücken zwischen den Inseln

Brücken zwischen den Inseln

Die Straßen auf den Lofoten führen im Grunde ständig entweder bergauf oder bergab. Es gibt kaum richtige Flachstücke. Zwischen den einzelnen Inseln der Lofoten gibt es oft nur einspurige Spannbetonbrücken, die ebenfalls kleinere Bergwertungen bilden. Dazu kommt der eine oder andere, teilweise unbeleuchtete Tunnel. Glücklicherweise führt außen herum immer ein Fahrradweg, den man, so er denn nicht aus allzu grobem Kies besteht, auch mit Rennrad und Hänger gut fahren kann. Nur einmal habe ich lieber geschoben.

Nach rund 35 Kilometern habe ich dann mein Tagesziel erreicht. Den Campingplatz Ramberg Gjestegård, wo ich heute – direkt neben einem wunderschönen Sandstrand und in Hörweite der sanften Brandung – bestimmt gut schlafen werde.

Ramberg

Der Strand direkt hinter meinem Schlafplatz

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7 Antworten auf Sie haben ihren Startpunkt erreicht!

  1. Arne sagt:

    Sauber!!! So schön!!!

  2. Christel sagt:

    Jetzt kannst Du richtig loslegen! Wir hier in der deutschen Heimatbasis wünschen Dir wunderschöne Tage und tollen Eindrücke. Die Route ist gut geplant, Notration in Form von Haribo ( von wem der Junge das wohl hat?) ist an Bord, das kann ja nur ein Erfolg werden!
    Gute Fahrt Mama u. Papa

  3. xiegong sagt:

    wow, traumhaft schön!

  4. Nils sagt:

    En bra start, Andreas! Lykke til videre!

  5. Arnulf sagt:

    Nur wegen der Frauen-WM so weit in den Norden zu flüchten, war doch aber nun wirklich nicht nötig. Vielleicht wolltest Du aber auch diesen schrecklichen Temperaturen hier über 30 Grad entfliehen. Na gut, wünsche Dir viel Erfolg und freue mich über Deine Berichte. Deine Bilder haben irgendwie eine abkühlende Wirkung.

  6. Nicole Scherschun sagt:

    Traumhaft schön…ich erinnere mich an Bilder aus alten Euranet-Zeiten mit dem Reisemagazin…die Bilder zum Beitrag sahen genauso schön aus. Muss da auch mal hin!

  7. David sagt:

    Toll, das ist endlich mal ein gut geschriebener Post, vielen Dank. Muss man sich auf der Zunge zergehen lassen. Generell finde ich die Seite gut zu lesen und leicht zu verstehen.

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