Die letzten 1000

Das war sie also, meine Fahrradtour von den Lofoten zum Nordkapp. Ich bin stolz und glücklich es geschafft zu haben und bedanke mich bei allen, die mich dabei unterstützt haben und freue mich außerdem, dass mein Blog so viele positive Kommentare bekommen hat.

Zum einen hätte ich nicht gedacht, dass es so einfach geht, hier hoch zu radeln, zum anderen habe ich mir aber auch nicht vorstellen können, wie anstrengend es ist. Morgens musste ich zeitig aufs Rad kommen, meine Strecke runterstrampeln, war dann irgendwann da, habe erst mich und dann schnell meine Klamotten gewaschen, damit sie Zeit haben zu trocknen, bevor sie am nächsten Morgen wieder angezogen oder in die Tasche gepackt werden mussten. Dann musste ich mir etwas zu essen machen, wollte natürlich auch den täglichen Kontakt mit der Familie zuhause halten und schließlich, wenn ich soweit versorgt war, wartete auch noch das Bloggen. Das hat mit Text verfassen, Bilder zurecht schneiden und hochladen auch immer rund drei Stunden – an schlimmen Tagen mit sehr schlechter Internetverbindung aber auch mal vier Stunden oder sogar noch länger gedauert.

Kurz gesagt: Es war eine Menge Disziplin vonnöten und ich habe nicht gewusst, was man alles schaffen kann, wenn man nur will, bzw. wenn man muss. Aber: Wie hat schon mein leider verstorbener Opa Willi einst sehr treffend bemerkt: “Ja Jung, da kannste viel, wenn ett om der Hals jeht…!” – Recht hatte er!

Für die Statistiker: Zwölf Tage war ich unterwegs und habe elf davon auf dem Rad gesessen. Dabei ist eine Gesamtstrecke von 694 Kilometern zusammen gekommen. Macht eine Tagesleistung von ziemlich genau 63 Kilometern. Die längste Etappe gleich am zweiten Tag ging über 96 Kilometer von Ramberg nach Henningsvær, am kürzesten bin ich zwischen Djupvik und Skjervøy geradelt, da waren es nur 22,5 Kilometer. Mein Tachometer hat eine Gesamtfahrzeit – also die Zeit, in der sich meine Reifen tatsächlich bewegt haben, Pausen und kurzes Anhalten zum Fotografieren oder Luft schnappen nicht eingerechnet – von 37 Stunden und 14 Minuten ermittelt, woraus sich wiederum eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 18,6 km/h ergibt. Mit Anhänger und bei den ganzen Steigungen recht ordentlich…

Nach einem Tag Erholung in Honningsvåg geht es jetzt mit der Hurtigrute zurück nach Süden – zunächst nach Risøyhamn. Dort werde ich dann tatsächlich noch einmal aufs Rad steigen und den Weg nach Andenes ein zweites Mal auf mich nehmen, diesmal aber auf der kürzeren Route abseits der Küste. Der Grund: Ich muss dort zwei Mitbringsel für meine beiden Söhne holen, ohne die meine Reise einfach nicht komplett wäre – ich sage aber noch nicht was…

Einen Tag später fahre ich von Risøyhamn mit der Hurtigrute weiter, werde durch Raftsund und Trollfjord, an den Lofoten vorbei und schließlich über den Westfjord nach Bodø schippern. Von dort folgt dann noch eine neun Stunden lange Zugfahrt nach Stjørdal, dem Ausgangspunkt meiner Reise.

Nochmals vielen Dank an alle für die Unterstützung!

Ich hoffe, es hat Euch Spaß gemacht, mich auf meinem Weg zu “begleiten”.

Und wer weiß, vielleicht gibt es ja bald ein neues Projekt, über das ich dann natürlich wieder berichten werde…

Nordkapproute

Meine Route zum Nordkapp

4 Antworten auf Die letzten 1000

  1. Arne sagt:

    Viel Erfolg, mein Bester! Es wird wundervoll, ich würde gern mit!

  2. Jörg sagt:

    Alles in allem, und obwohl man sich jahrelang quasi nicht gesehen, habe ich jeden Tag auf den neuen Eintrag gewartet und ihn jedesmal mit Freude gelesen. Herzlichen Glückwunsch zu dieser wirklich tollen Unternehmung!

    LG

    Jörg

  3. Arne sagt:

    :-) juut jemacht! Und lass’ Dich bei den Mitbringseln für Deine Söhne nicht lumpen… Die (Halb-)Norweger kennen die Preise ;-)

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